EILUN FEER SKUUL
54° 41' 32" N - 8° 33' 23" O
Gymnasium & Gemeinschaftsschule Insel Föhr
Heute ist der 23.04.2024 | letzte Homepage-Aktualisierung 2024-04-05 20:27:19

Presseberichte
Presseberichte des Jahres 2017
Chefsessel statt Schulbank
Spannende Woche in Leck: Im Rahmen eines Planspiels haben sich 18 Jugendliche zu Jungunternehmern entwickelt.
Farina Johannsen ist Schülerin des zwölften Jahrgangs der Friedrich-Paulsen-Schule (FPS) in Niebüll – eigentlich. Eine Woche lang war die 18-Jährige aber vor allem Personalchefin eines Unternehmens, das intelligente Laufschuhe an möglichst viele Käufer bringen will. Niels Andresen, ebenfalls Zwölftklässler der FPS, hat es sogar zum Vorstandsvorsitzenden seiner fiktiven Firma gebracht. 18 Oberstufen-Schüler, ein Grundprodukt, drei Konkurrenz-Unternehmen, ein Planspiel: Ausgewählte Schüler der Eilun-Feer-Skuul aus Wyk, der FPS Niebüll und des Gymnasiums auf Sylt wurden in den Räumen der Druckerei CPI Clausen und Bosse in Leck zu Unternehmern. Alle Schüler gehören zu den Besten ihrer Wirtschafts- und Politikkurse – und stiegen nun von der Schulbank in die Chefetage auf. Sie waren Teil eines Unternehmensplanspiels Wirtschaftswochen AG (WIWAG), das der Unternehmensverband Unterelbe-Westküste seit vielen Jahren anbietet. Erstmals waren in diesem Jahr auch Sylter Schüler dabei. Ziel des Planspiels: Über verschiedene Aufgaben aus betriebswirtschaftlichen Themenstellungen heraus soll ein erweiterter Blick auf das Wirtschaftsgeschehen eines Unternehmens gegeben werden. „Dass dabei Fehlentscheidungen getroffen werden können, ist durchaus gewollt und soll die Schüler auch mit der Situation konfrontieren, gefällte Entscheidungen zu rechtfertigen“, sagt Günter Wangerin, der als Spielleiter fungierte. Schüler wurden im Rahmen des Spiels zum Finanzchef oder Sprecher der Geschäftsführung, mussten Unternehmensziele formulieren, planen und in Entscheidungen umsetzen sowie Ergebnisse tagesaktuell kontrollieren. Jeder Schüler erhielt einen Firmenbericht mit Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Stückkostenkalkulation, Lohnsummen, Montagemengen und mehr. Zusätzlich bekamen die Jungunternehmer einen umfangreichen Umweltbericht zu den ökonomischen, ökologischen und technologischen Rahmenbedingungen. Und es gab Unvorhergesehenes wie Terroranschläge oder Erdbeben, auf das die Jugendlichen reagieren mussten. Per E-Mail hatte Spielleiter Wangerin den Jungunternehmern eine Katastrophe angekündigt, die Produktions- und Lieferbedingungen durcheinander wirbelte. „Die Entscheidungen, die wir treffen mussten, wurden von Tag zu Tag mehr“, berichtet Personalchefin Farina. Sie musste wie die anderen Projektteilnehmer mit ihren Unternehmen nicht nur mit Begriffen wie Wertschöpfung, Break-Even-Point und „Unique selling proposition“ für ihre intelligenten Laufschuhe jonglieren, sondern wurde auch mit Info-Blöcken aus der Praxis konfrontiert, die von Experten aus dem richtigen Wirtschaftsleben – Firmen, Banken, Unternehmensberatungen, Werbeagenturen – ehrenamtlich vorgetragen wurden. „Wir sehen das Angebot des Planspiels als einen möglichen Weg, junge Menschen rechtzeitig an wirtschaftliche Rahmenbedingungen heranzuführen. Damit möchten wir einen kleinen Beitrag zur Gewinnung von zukünftigen Führungskräften für die Region leisten“, sagt Sebastian Koch, Geschäftsführer des Unternehmensverbands. „Für uns ist diese Kooperation, die schon seit mehr als 30 Jahren besteht, auch eine Art Recruitment-Maßnahme und trägt zur positiven Wahrnehmung unseres Unternehmens in der Region bei“, ergänzt Dr. Jens Meisinger, Personalleiter von CPI Clausen & Bosse, der die Schüler mitbetreute. Auch hat die Druckerei in Leck für das Projekt ihren großen Konferenzraum zur Verfügung gestellt und die Teilnehmer in der Kantine verpflegt. Die Erwartungen von Farina und Niels jedenfalls sind übertroffen, sagen beide Gymnasiasten mit Nachdruck. „Ich bin mir sicher, dass wir in dieser Woche viel mehr gelernt haben als in einem Betriebspraktikum mit Kaffeekochen und Papierschnipsel sortieren“, sagt die 18-Jährige, für die jetzt schon feststeht, was sie nach dem Abitur machen will: ein Studium mit Wirtschaftsausrichtung beginnen.
DA, Der Inselbote, 13.11.2017

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