EILUN FEER SKUUL
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Gymnasium & Gemeinschaftsschule Insel Föhr
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Presseberichte
Presseberichte des Jahres 2003
Föhrer Schüler in der Berliner Philharmonie
Vor knapp zwei Jahren hatte alles begonnen: Eberhard Schallenberg, Musiklehrer am Berliner Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, hatte Kontakt zu seinem Kollegen Dirk Kelm vom Gymnasium Insel Föhr aufgenommen, da er eine Musicalaufführung auf Föhr plante. Man freundete sich an, das Föhrer Schulorchester wurde im vergangenen Winter zu einem gemeinsamen Weihnachtskonzert eingeladen und nun wiederum zu einem besonderen Ereignis: dem Schulorchestertreffen in der Berliner Philharmonie. Acht Schulorchester waren zu diesem Treffen eingeladen. Das etwa 50-köpfige Orchester des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums wurde durch die Mitwirkung der Föhrer Gymnasiasten um sechs Violinen, zwei Celli, zwei Querflöten, zwei Saxophone und eine Trompete verstärkt und die zwölfjährigen Wiebke Mohr von der dänischen Schule in Wyk erhöhte die Zahl der Bratschen sogar um 100 Prozent. Nach einem Tag, der mit Probe und Besichtigungen gefüllt war, begann der Sonntag um halb neun in der Philharmonie, die man erst über sieben Stunden später wieder verlassen sollte. Zunächst testete jedes Orchester die fantastische Akustik. Tontechniker der Berliner Philharmoniker bereiteten eine Aufnahme vor. Um 11 Uhr strömten über 2000 Zuschauer in den Saal, denn die Veranstaltung stößt auf immer größeres Interesse. Seit Sir Simon Rattle Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker ist, versucht er, jungen Menschen symphonische Musik nahe zu bringen. Nicht die Förderung weniger Hochbegabter, sondern musikalische Breitenbildung hat er sich als Ziel gesetzt. In der Zeit leerer Kassen ein bemerkenswerter Ansatz - Kultur ist für Sir Simon "nicht Luxus, sondern Notwendigkeit, im Grunde sogar ein Menschenrecht". Die öffentliche Veranstaltung wurde mit einem jeweils viertelstündigen Auftritt der acht Berliner Schulorchester eröffnet. Das Lampenfieber war groß angesichts des ausverkauften Saales. Die beiden Stücke aus dem Musical "Les Misérables", die das Berlin/Föhrer Orchester mit zwei ausgezeichneten Gesangssolisten darbot, wurden mit tosendem Applaus bedacht. Nach einer Pause begann der Workshop mit Sir Simon Rattle. Die rund 350 Teilnehmer bildeten ein Riesenorchester und Simon Rattle hatte Mühe, sich seinen Weg zum Dirigentenpult zu bahnen. Er wollte den vierten Satz aus der zweiten Sinfonie von Jean Sibelius einstudieren. Diese Aufgabe nahm er sehr ernst. Detailgenau und musikalisch inspirierend probte er zunächst die ersten 16 Takte. Dass dies keine trockene und langweilige Arbeit wurde, lag nicht zuletzt an seinem Humor: Wer vergleicht schon eine weniger gelungene musikalische Phra se mit der Leibesfülle Helmut Kohls. Die Schüler hatten sichtlich Spaß an der Probe, doch Sir Simons Haare sind vielleicht noch etwas grauer geworden, denn das Werk war schwierig und auch ein Star-Dirigent ist kein Zauberer. Nach eineinhalb Stunden wurde das Ganze mit einer fast vollständigen Aufführung dieses Finalsatzes beendet. Für die Föhrer Schüler war die Reise ein großes Erlebnis. Sie haben ihre Freundschaft zu den Gastfamilien vertieft, unvergessliche Eindrücke gewonnen und freuen sich auf die Aufführung des Musicals "Les Misérables", die die Berliner auf Föhr für August nächsten Jahres planen. Die Föhrer Teilnehmer: Sarah Betzler, Isabelle Finkh, Markus Grolms, Ann-Kathrin und Geske Leweke, Wiebke Mohr, Rabea Ranke, Gesche und Imke Steinhagen, Esther Weber, Anne Merle, Dyveke, Elin und Laurens Weißbach und als Betreuer Dirk Kelm und Angelika Zastrow-Kelm.
Wiebke Mohr wartet auf ihren Einsatz. Foto:Kelm
WykBerlin, (l), Der Inselbote, 6.11.2003

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